24.August 2023 - Yosemite Nationalpark
Von Lake Tahoe kommend machen wir einen Ausflug in den Yosemite Nationalpark. Wir waren hier zuletzt vor über 30 Jahren, auf unserer ersten gemeinsamen Reise überhaupt.
Danach lag Yosemite nie mehr so richtig auf dem Weg.
Wir fahren am Mono Lake vorbei, hier haben wir damals eine sehr kalte und unbequeme Nacht im Auto verbracht. Wir hatten uns damals von der Küste her kommend immer weiter nach Westen gewagt, bis zum Zion Canyon, und mussten, um unseren Rückflug von San Francisco aus zu erreichen, auf einen Schlag von Zion bis nach San Francisco zurückfahren. Eine Strecke von fast 1100 Kilometern. Dazu kam, dass es der 4.Juli, Independence Day, war, und absolut nirgend ein Hotelzimmer aufzutreiben war.
Unser Verhältnis zum Mono Lake ist seitdem etwas gestört.
Also rollen wir an Lee Vining und Mono Lake vorbei und biegen auf die fantastische Tioga Pass Road ab.
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Tioga Pass mit Blick ins Yosemite Valley, Half Dome im Hintergrund |
Tioga Pass Road steigt bis auf 3300 über NN an und ist immer bis spät in den Sommer hinein gesperrt, da hier extrem viel Schnee fällt und es zwei Monate dauert, bis die ganze Straße geräumt und die gröbsten Schäden behoben sind.
Aufgrund der starken Schneefälle in der Sierra Nevada im letzten Winter öffnete die Tioga Pass Road dieses Jahr so spät wie seit 108 Jahren nicht mehr, am 22.Juli wurde die Straße erst freigegeben.
Die Straße ist ein Highlight. Hinter jeder Biegung neue atemberaubende Ausblicke, unglaublich schön.
Weil es doch eine sehr weite Strecke vom Lake Tahoe bis Yosemite ist, legen wir auf dem Hogdon Meadow Campground einen Stop für die Nacht ein. Der Campground ist nicht schön, total schief und eng, und abends muß unbedingt jeder unserer amerikanischen Mitbürger ein Feuer anzünde, so dass man sich bald fühlt wie mitten in einem Waldbrand.
Immerhin haben wir überhaupt kurzfristig einen Platz bekommen, etwas, wofür man in der Ferienzeit schon dankbar sein muss.
Am nächsten Morgen fahren wir eine Stunde bis ins Yosemite Valley, es ist ein klarer, frischer Tag.
Schon die Einfahrt ins Valley ist sensationell.
Das Valley selbst ist unbeschreiblich. Man kann das gar nicht in Worte fassen, es ist überirdisch schön. Fotos können das nicht wiedergeben, man muss das selbst erleben.
Wasserfälle stürzen von bis zu 750 Metern Höhe zu Tal, Granitwände ragen einen Kilometer hoch senkrecht aus dem Talboden in die Höhe.
Ein wahrhaft magischer Ort, wir sind glücklich, diesen Umweg gemacht zu haben. So schön hatten wir es nicht in Erinnerung, vielleicht kann man das aber auch im fortgeschrittenen Lebensalter anders würdigen.
Leider können wir hier nicht wandern, der NPS verbietet ganz konsequent Hunde auf den Trails in Nationalparks. Aber es ist recht leer (für Yosemite-Verhältnisse), und man kann auch vom Talboden aus vieles sehen.
Die wirkliche Schönheit erschließt sich hier erst im Backcountry, und oben auf den Klippen, wo die Wasserfälle in die Tiefe stürzen, doch das bleibt uns diesmal leider verwehrt (oder erspart, denn die Aufstiege sind wirklich sehr anstrengend 😉)
Wir haben einen fantastischen Tag im Valley, und kehren reich beschenkt via Tioga Pass Road auf unsere Route zurück.
Nächster Halt: Mammoth Lakes
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