17. bis 18.Mai 2023
Unser AirBnB in Beloeil bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück. Wir hatten das so geplant, damit sich die Hunde und wir nach der Anreise entspannen können, und nicht alle gleich wieder ins Auto müssen, um 1300 km nach Halifax zu reisen.
Den Sprinter können wir ohnehin erst am Dienstag abholen, Montag ist Feiertag
Da Haus ist im Grunde ganz hübsch, leider spiegeln die Fotos wohl einen Zustand von vor 5-10 Jahren wieder. Es ist insgesamt eher schmutzig, es gibt einen, sagen wir mal, Reparaturstau. Am schlimmsten ist die komplett undichte Silikonabdichtung in der Dusche. Hier läuft sicherlich jede Menge Wasser in den Boden, und bei einem Holzhaus ist das keine gute Sache. Jedenfalls hat es den typischen Geruch von feuchtem Gammel, und auch die Hunde finden es ziemlich spooky. Na ja, für zwei Nächte wird es gehen.
Jetlag hält sich im Rahmen, der Mittwoch ist sehr entspannt. Erstmal zu Starbucks.
Dann einkaufen, spazierengehen, chillen. Kanada zeigt sich derzeit eher spätwinterlich.
Immer aufs Neue verblüffend: Supermärkte in Nordamerika. Sogar hier, und einem Kaff mit 20.000 Einwohnern, vermittelt einem der Anblick das Gefühl, daheim in einem Entwicklungsland (äh, ich meine natürlich im Globalen Süden 😉) zu leben.
Das Warenangebot ist, gelinde gesagt, üppig. Jeder Provinz-Walmart ist etwa so groß wie zwei Fußballfelder. Auch insgesamt macht Kanada einen sehr prosperierenden Eindruck, überall wird gebaut, es gibt gefühlt 1.000.000 Shops für alles und jedes. Die öffentlichen Anlagen sind tadellos, kein Müll der herumliegt. Und das alles macht der Kanadier mit maximal
29% Income Tax ab einem Jahreseinkommen von 87.600,- € und
Unternehmensteuern von 15% . In D: 42% ab 58.000,- € Income Tax, Unternehmen 30% 😬. GDP per Capita ist in 🇨🇦 sogar
10% niedriger als in 🇩🇪. Die
Verschuldung der privaten Haushalte ist allerdings, wie in den meisten Industrieländern, wesentlich höher als in Deutschland, aber hier ist 🇩🇪 auch insgesamt eine Ausnahme.
Zusammen mit 5
Einwohnern pro km2 (D: 232/ km2, Wir haben Platz!) und dem generell entspannten Wesen der Kanadier macht das ein etwas anderes Lebensgefühl.
Natürlich sind da auch Downsides: Obdachlose, auch hier in der Provinz. Octogenarians, die an der Kasse im Supermarkt Tüten einpacken. Die Erkenntnis ist jedes Mal gleich: eine vernünftige Mischung wäre schön.
Uns wird inzwischen klar, daß unser Plan, die Hundeboxen aufs Dach zu packen und mitzunehmen, unrealistisch ist. Die Teile sind einfach zu monströs.
Also finden wir einen
Storage, zumal nach dem Stress, den die Hunde auf dem Flug hatten, auch klar wird, dass eine Rückreise von Halifax/ Montreal wohl die einzige Option ist.
Die Leute sind sehr nett, das Lager sehr ordentlich und sauber, und sie haben einen sehr süßen Bürohund.
Und so lassen wir unseren Koffer und die Boxen dort. Wir werden sehen, wie sich das später ausgeht.
Den Abend beschließen wir mit einer sündhaft teuren Tiefkühlpizza im Restaurant bei einem eisgekühlten Glas Montepulciano.
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